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Digitale Gesundheitsangebote: Es mangelt an Informationen

Vor wenigen Wochen stellte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) seine Digitalisierungsstrategie vor. Diese enthält unter anderem die Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) sowie die Verpflichtung zum E-Rezept. Klingt erst einmal nützlich, doch es gibt ein Problem: Viele Die Bürger*innen wissen nichts von den Plänen, denn es fehlt an Informationen über digitale Gesundheitsangebote.

Laut Karl Lauterbach wurde die Digitalisierung im Gesundheitswesen jahrzehntelang vernachlässigt. Doch nun soll es vorangehen: Das E-Rezept soll bis Anfang 2024 durchgesetzt werden, die elektronische Patientenakte kommt bis Ende 2024. Diese und andere digitale Gesundheitsangebote wie Videosprechstunden und Online-Terminbuchungen werden den Patientenalltag einfacher gestalten. Mehr als die Hälfte der Bürger*innen hält das – besonders auch seit der Corona-Pandemie – für wichtig. Leider fühlen sich aber nur 50 Prozent der deutschen Verbraucher*innen derzeit sehr gut oder gut über aktuelle Digitalisierungsvorhaben in der Pflege- und Gesundheitsbranche informiert. Dies ergab eine repräsentative Online-Umfrage des Verbraucherzentrale Bundesverbandes (vzbv) unter 1.100 Teilnehmenden.

Digitale Gesundheitsangebote: Das Interesse ist da

Die Online-Umfrage des vzbv ergab, dass die Befragten zwar durchaus Interesse an digitalen Gesundheitsangeboten haben, aber diese zu einem Großteil noch nicht nutzen.

  • 40 % der Befragten nutzen seit der Corona-Pandemie mehr digitale Gesundheitsangebote
  • Gründe, warum die Umfrage-Teilnehmenden digitale Gesundheitsangebote nutzen, sind u.a.: Online-Terminvergabe (51 %), Recherche nach medizinischen Personal/medizinischen Einrichtungen (35 %), Kommunikation mit der Krankenkasse oder medizinischen Personal (33 %)
  • besonders wichtig sind den Befragten: zentrale Online-Terminbuchung (41 %), zentraler elektronischer Zugriff auf Befunde (41 %), E-Rezept (40 %), digitaler Impfpass (37 %)
  • nur 50 % der Befragten fühlt sich aktuell eher gut oder sehr gut über anstehende Digalisierungsvorhaben in Gesundheit & Pflege informiert
  • 46 % der Befragten geben an, dass zu wenig über digitale Angebote informiert wird
  • danach gefragt, wer über E-Rezept, ePA & Co. informieren sollte, sehen die Befragten in erster Linie Krankenversicherungen und Pflegekassen in der Pflicht (56 %), gefolgt vom Bundesgesundheitsministerium (36 %) sowie Ärzt*innen und Therapeut*innen (34%)

Verbraucherschützer fordern mehr Informationen

Angesichts dieser Umfrageergebnisse fordert der Verbraucherzentrale Bundesverband, die Pläne zur Digitalisierung mit umfassender Information der Verbraucher zu verknüpfen. Dazu bedarf es laut vzbv auch einer umfassenden Kommunikation seitens des Bundesministeriums für Gesundheit über Möglichkeiten und Chancen sowie Risiken.

Einige Informationsangebote gibt es bereits – unter https://www.gematik.de/anwendungen/e-patientenakte erfahren Sie Wissenswertes zur elektronischen Patientenakte, Informationen zum E-Rezept erhalten Sie zum Beispiel unter https://www.gematik.de/anwendungen/e-rezept

Auch solitas informiert Sie über die Digitalisierungsvorhaben des Bundesgesundheitsministeriums. Hier erfahren Sie mehr Wissenswertes zu ePA und E-Rezept:

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