2017 brachte die damalige Bundesregierung eine umfassende Reform der Pflegeversicherung auf den Weg. Im Zuge dieser wurden unter anderem die fünf Pflegegrade eingeführt. Nun, sechs Jahre später, zeigt eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), ob die Reform ein Erfolg war.
Nach der Analyse des DIW hat die damalige Reform der Pflegeversicherung deutliche finanzielle Verbesserungen für viele Pflegebedürftige und deren Angehörigen gebracht. Seit der Reform im Jahr 2017 profitieren deutlich mehr Haushalte in Deutschland von Leistungen der sozialen Pflegeversicherung. Laut des DIW verfügen Haushalte mit einer pflegebedürftigen Person ab 60 Jahren mittlerweile über ein ähnlich hohes Einkommen wie die Haushalte, in denen kein pflegebedürftiger Mensch lebt. Sehr große Unterschiede gibt es jedoch beim Vermögen. Über die Studie hatte zunächst die „Augsburger Allgemeine“ berichtet.
Die Studie stellt der Pflegereform von 2017 aber nur ein teilweise gutes Zwischenzeugnis aus. Auch wenn sich vieles verbessert hat, gibt es immer noch enormen Handlungsbedarf. Laut DIW-Experte Geyer setzt die Pflegeversicherung noch zu stark auf die familiäre Pflege. Das jedoch sorgt in den Familien für enorme Belastung, denn die Pflege eines Angehörigen erfordert viel Zeit und Kraft. Auf Dauer hat dies Auswirkungen auf die Erwerbstätigkeit oder sorgt für eine Überbelastung der pflegenden Angehörigen. Laut Geyer brauche es eine Weiterentwicklung des Pflegesystems hin zu mehr professioneller Pflege und mehr finanzieller Unterstützung.
Weitere Hintergrundinformationen zur Studie erhalten Sie auf der Website des DIW.
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