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KI & Co.: Neuheiten von der Leitmesse ALTENPFLEGE 2024 in Essen

KI, die Stürze meldet, digitale Pflegeausbildung und markante Aussagen des Gesundheitsministers zur Finanzierung der Pflege: Auf der ALTENPFLEGE 2024 gab es in der letzten Woche Interessantes zu entdecken. Mehr über die Themen der diesjährigen Leitmesse der Pflegebranche verraten wir Ihnen in diesem Beitrag.

Die Messe ALTENPFLEGE 2024 fand vom 23. bis 25. April in Essen statt. Im Mittelpunkt standen in diesem Jahr insbesondere die Themen Digitalisierung, vernetztes Wohnen, aber auch Nachhaltigkeit und Energie. Die Ausstellenden zeigten spannende Innovationen für die ambulante und stationäre Pflege. Am Thema KI (Künstliche Intelligenz) kamen die Besucher der Leitmesse der Pflegebranche selbstverständlich nicht vorbei – zu groß sind die Chancen, die sich dadurch für die Pflege ergeben.

EIne KI, die bei Stürzen warnt

Zu den spannenden Neuheiten, die auf der ALTENPFLEGE 2024 vorgestellt wurden, gehört beispielsweise ein besonderer Schutz bei Stürzen. Ein KI-gesteuerter Sensor soll den Sturz einer Person erkennen und davor warnen können. Das Assistenzsystem unterscheidet dabei zwischen einer einfachen Bückbewegung und dem Stürzen. Identifiziert die KI einen Sturz, werden die Daten an eine vorher bestimmte Telefonnummer gesendet. Im eigenen Zuhause erhöht dies das Sicherheitsgefühl, denn so kann Hilfe organisiert werden, wenn die Pflegeperson selbst nicht mehr dazu in der Lage ist. Und auch im stationären Bereich können sich Pflegekräfte umgehend um den oder die Gestürzte/n kümmern.

In einigen Pflegeeinrichtungen wird die neue Technik auch schon bei Patienten eingesetzt, die ein erhöhtes Sturzrisiko aufweisen. Übrigens gibt es Ansätze, wie diese Technik Stürze zukünftig sogar verhindern kann. Der Sensor kann auch die Zeit kurz vor und kurz nach dem Fallen aufzeichnen und auswerten lassen. So lässt sich herausfinden, wie es zu dem Sturz kam. Etwaige vorhandene Stolperfallen lassen sich so identifizieren und beseitigen.

Digitale(re) Ausbildung und Digitalisierung in der Pflege

Auch im Bereich der Pflegeausbildung gab es auf der Messe interessante Impulse. Zu den vorgestellten innovativen Ausbildungsmethoden gehört beispielsweise das simulationsbasierte Lernen mittels einer VR-Brille. Aber auch verschiedene E-Learning-Angebote standen im Fokus, die mehr Flexibilität für die Aus- und Weiterbildung bieten.

Doch nicht nur bei der Ausbildung, sondern generell in der Pflege spielt die Digitalisierung eine immense Rolle. Und so wurde auch die Anbindung an die Telematikinfrastruktur, die Telepflege, elektronische Verordnung und weitere Themen im Messekongress und an den Ständen der 500 Aussteller diskutiert.

Lauterbach: Altenpflege mit Steuergeld stützen

Ein wichtiges Thema auf der ALTENPFLEGE 2024 war auch die Finanzierung der Pflege. Zur Eröffnung der Messe sprach sich Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) aus, Steuermittel zur Unterstützung der Altenpflege einzusetzen. Er glaube, dass es ohne eine bessere steuerfinanzierte Absicherung der Pflegeversicherung langfristig nicht funktionieren wird, das finanziell angeschlagene Pflegesystem abzusichern. Die Finanzierung könne nicht komplett über die Beitragssätze getragen werden. Zwar gibt es derzeit verschiedene wichtige Gesetzesvorhaben, die etwa Berufsbilder in der Pflege reformieren oder den Pflegefachkräften mehr Kompetenzen zusichern sollen. Doch nur wenn die Finanzierungsgrundlage dafür stimme, könnten die Maßnahmen zünden.

Vertreter der Branche mahnten angesichts der Aussagen Lauterbachs an, dass es kein Erkenntnis-, sondern ein Umsetzungsproblem gebe. Die aktuellen Finanzierungsschwierigkeiten dürften nicht dazu führen, dass die Eigenanteile der Pflegebedürftigen immer weiter steigen.

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