Eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur zeigte kürzlich, dass sich eine große Mehrheit der Befragten für eine zusätzliche Finanzspritze des Bundes ausspricht, um die finanzielle Lage in der Pflege zu stabilisieren. 79 Prozent der Teilnehmenden befürworten einen Zuschuss für die Pflegeversicherung aus dem Bundeshaushalt. 33 Prozent sind “voll und ganz” für einen solchen Pflege-Zuschuss, “eher dafür” sind 46 Prozent. Gegen eine solche Finanzspritze sprechen sich 12 Prozent der Umfrageteilnehmer aus.
Schon seit Monaten wird darüber diskutiert, dass die Pflege auf ein finanziell stabiles Fundament gestellt werden müsse. Öl ins Feuer goss unlängst Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), als er auf einen „explosionsartigen“ Anstieg der Zahl der Pflegebedürftigen in der jüngsten Vergangenheit hingewiesen hatte. Anschließend erklärte auch Kanzler Olaf Scholz (SPD), dass eine Pflegereform nötig sei. Im Zuge dieser solle es nicht nur um gute Arbeitsbedingungen und Personalgewinnung gehen, sondern auch um die Finanzierung und die Beitragshöhe in der Pflege.
Insbesondere die Erhöhung der Pflegebeiträge wird von einem erheblichen Teil der Befragten in oben genannter Studie abgelehnt. Nur 9 Prozent der Umfrageteilnehmer sind “voll und ganz dafür”, 30 Prozent würden es eher befürworten. Eher ablehnend bewerten 31 Prozent den Ansatz der Erhöhung der Pflegebeiträge, 21 Prozent lehnen ihn gänzlich ab.
Laut der Umfrage befürwortet eine leichte Mehrheit mehr private Vorsorge für die Pflege. 12 Prozent sind “voll und ganz” dafür, weitere 36 Prozent zumindest tendenziell. Eher dagegen sind 24 Prozent, gänzlich dagegen sind 14 Prozent. 13 Prozent der Befragten machen dazu keine Angaben.
Befragt wurden vom 31. Mai bis 5. Juni insgesamt 2295 Menschen ab 18 Jahren.
Der Bundestag hat bereits eine Reform der Ampel-Koalition beschlossen, um die Pflegeversicherung zu stabilisieren. Diese führte unter anderem auch Entlastungen für Pflegebedürftige ein. Pro Jahr soll diese Reform 6,6 Milliarden Euro zusätzlich aktivieren, sodass die Finanzlage in der Pflege eigentlich bis 2025 abgesichert ist. Im Zuge dessen wurde auch der Pflegebeitrag erhöht. Ein Bundeszuschuss von jährlich einer Milliarde Euro für die Pflege, der von der Vorgängerregierung eingeführt wurde, fiel indes der Etatsanierung 2024 zum Opfer.
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