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E-Rezept wird zum Standard: Die Bilanz nach einem Jahr

Seit der bundesweiten Einführung des elektronischen Rezepts (E-Rezepts) am 1. Januar 2024 hat sich viel getan. Ärzte und Apotheker ziehen nach einem Jahr eine weitgehend positive Bilanz: Die digitale Alternative zum klassischen Papierrezept bringt zahlreiche Vorteile mit sich – sowohl für medizinisches Fachpersonal als auch für Patienten.

E-Rezept wird zum Massenstandard

Vom 1. Januar 2024 bis kurz vor Weihnachten wurden in Deutschland mehr als 512 Millionen elektronische Rezepte eingelöst. Das bestätigte das Bundesgesundheitsministerium gegenüber der dpa. Damit ist die digitale Verordnung nach längeren Verzögerungen nun endlich im Markt angekommen. Zwischen Mitte 2021 und Jahresbeginn 2024 lag die Zahl der eingelösten digitalen Rezepte übrigens nur bei knapp 19 Millionen.

Die Vorteile des E-Rezepts

Wie erhofft, zeigen sich nun nach der verpflichtenden Einführung des E-Rezepts auch dessen Vorteile deutlicher. Das E-Rezept sorgt für mehr Effizienz im Alltag von Arztpraxen und Apotheken. Statt Papierformulare auszufüllen und zu verwalten, erfolgt alles digital. Das spart Zeit, reduziert Fehlerquellen und schont die Umwelt.

  • Für Ärzte: Für medizinische Fachangestellte ist der Verwaltungsaufwand durch das E-Rezept deutlich gesunken, Rezepte können unkompliziert erstellt und sicher übermittelt werden.
  • Für Apotheken: Für Fachpersonal in den Apotheken sinkt durch das E-Rezept die Gefahr für Fehler durch schwer lesbare Handschriften. Auch die Abrechnung mit den Krankenkassen läuft zuverlässiger und schneller.
  • Für Patienten: Für Patienten entfällt die vormalige Zettelwirtschaft und die Nutzung von Telemedizin wird deutlich erleichtert. Besonders aber auch für chronisch Kranke oder Menschen mit eingeschränkter Mobilität ist das E-Rezept ein Gewinn. Sie können ihre Rezepte bequem über eine App einsehen und Medikamente direkt online bestellen oder in einer Apotheke ihrer Wahl abholen.

Herausforderungen und Verbesserungsbedarf

Trotz der positiven Entwicklung gibt es noch Hürden. Die technische Umsetzung in einzelnen Praxen und Apotheken verlief nicht immer reibungslos, was jedoch durch Schulungen und technische Anpassungen zunehmend verbessert wird.

Ein weiteres Manko: Für Privatpatienten sowie auch für bestimmte Medikamente, wie etwa Betäubungsmittel, müssen weiterhin Rezepte in Papierform verschrieben werden. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung unterstrich dazu kürzlich, dass alle Anwendungsbereiche mit dem E-Rezept abgedeckt werden sollten, damit Praxen ihren PatientInnen einen vollständig digitalisierten Prozess bieten können. In ihrem “Praxisbarometer Digitalisierung”  belegt die KBV zwar, dass die Mehrheit der Praxen mit dem Einsatz des elektronischen Rezeptes zufrieden sei und dass die Einsatzquote inzwischen bei 95 Prozent liegt. Die Hälfte der Praxen stellt aber nach wie vor parallel auch noch Papierrezepte aus.

Ein Schritt in die richtige Richtung

Für uns als Pflegedienst ist es spannend zu beobachten, wie solche Entwicklungen auch die Versorgung unserer Klienten verbessern können. Gerade bei der Betreuung von älteren oder pflegebedürftigen Menschen bietet das E-Rezept diverse Erleichterungen:

  • Inzwischen gibt es immer mehr Ärzte, die Videosprechstunden anbieten. Dadurch entfällt der mitunter anstrengende Weg von Pflegebedürftigen in die Praxis oder der für den Arzt/die Ärztin zeitaufwändige Hausbesuch. Das E-Rezept wird bei der Videosprechstunde einfach digital ausgestellt und auf die eGK geladen bzw. ist in der E-Rezept-App verfügbar.
  • Angehörige, die die E-Rezept-App nutzen, können über ein separates Profil Rezepte für den/die Pflegebedürftige/n erhalten und einlösen.
  • Mit der E-Rezept-App können die Medikamente in einer ausgewählten Apotheke bestellt werden, die diese dann an die Pflegebedürftigen liefert.
  • Wenn ein Folgerezept erforderlich ist, reicht nun meist ein Anruf beim Arzt. Dieser stellt dann ein E-Rezept aus, das persönlich in der Apotheke oder elektronisch via E-Rezept-App eingelöst werden kann.

 

Das E-Rezept zeigt, wie digitale Technologien unser Gesundheitssystem effizienter und moderner gestalten können. Die kontinuierliche Weiterentwicklung dieser Innovation wird entscheidend sein, um den Alltag für Patienten und medizinisches Fachpersonal weiter zu erleichtern.

Wir bleiben am Thema dran und informieren Sie über alle relevanten Neuigkeiten!