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Unterschätzte Gefahr im Alter: Gürtelrose erkennen und richtig reagieren

Wenn der Körper Signale sendet, sollten wir genau hinhören – das gilt besonders für ältere Menschen und Pflegebedürftige. Eine Erkrankung, die wir dabei nicht unterschätzen dürfen, ist die Gürtelrose (medizinisch: Herpes Zoster).

Gerade im Alter oder bei geschwächtem Immunsystem kann Gürtelrose schwere Verläufe nehmen und große Schmerzen verursachen. Wir möchten Sie und Ihre Angehörigen dabei unterstützen, Warnzeichen rechtzeitig zu erkennen und die richtigen Schritte einzuleiten. Denn frühzeitiges Handeln kann viel Leid verhindern.

Was genau ist Gürtelrose?

Gürtelrose wird durch eine Reaktivierung des Varizella-Zoster-Virus ausgelöst – das gleiche Virus, das auch die Windpocken verursacht. Nach einer durchgemachten Windpocken-Erkrankung bleibt das Virus im Körper „schlummernd“ in den Nervenzellen zurück. Wird das Immunsystem im Alter oder durch Krankheiten geschwächt, kann das Virus reaktiviert werden und als Gürtelrose wieder ausbrechen.

Warnzeichen und erste Symptome

Die ersten Anzeichen einer Gürtelrose sind oft unspezifisch und werden leicht übersehen. Deshalb ist es so wichtig, genau hinzuschauen:

  • Kribbeln, Brennen oder stechende Schmerzen auf einer Körperseite – meist bevor ein Ausschlag sichtbar wird
  • Empfindlichkeit der Haut in einem bestimmten Bereich
  • Müdigkeit, Abgeschlagenheit und manchmal leichtes Fieber

Innerhalb weniger Tage folgt dann der typische Ausschlag:

  • Rötung der Haut
  • Bildung von kleinen Bläschen, die mit Flüssigkeit gefüllt sind
  • Ausschlag verläuft meist streifenförmig auf einer Körperhälfte, etwa am Rumpf, an Armen oder Beinen – daher der Name „Gürtelrose“.

Wichtig: Treten Schmerzen ohne sichtbaren Ausschlag auf, wird Gürtelrose manchmal erst spät erkannt. Gerade ältere oder pflegebedürftige Menschen können Symptome auch schwerer mitteilen – achten Sie bei der Pflege Ihres Angehörigen daher auf Veränderungen im Verhalten, wie Rückzug oder Berührungsunlust.

Ist Gürtelrose ansteckend?

Ja, Gürtelrose kann für Menschen, die noch keine Windpocken hatten oder nicht dagegen geimpft sind, ansteckend sein. Allerdings wird nicht direkt Gürtelrose übertragen, sondern das Virus selbst – beim Erstkontakt führt es zu Windpocken.

Besonders gefährdet sind:

  • Schwangere,
  • Neugeborene,
  • Menschen mit geschwächtem Immunsystem.
Die Ansteckung erfolgt hauptsächlich über den direkten Kontakt mit den Hautbläschen. Eine sorgfältige Hygiene sowie das Abdecken der betroffenen Hautstellen helfen, das Risiko einer Übertragung zu verringern.

Warum ist frühes Erkennen so wichtig?

Eine unbehandelte Gürtelrose kann schwerwiegende Folgen haben:

  • Starke Nervenschmerzen, die auch nach Abheilen des Ausschlags bestehen bleiben können (sogenannte Post-Zoster-Neuralgie)
  • Seh- oder Hörprobleme, wenn Gesicht oder Kopf betroffen sind
  • Organbeteiligung in seltenen, aber ernsten Fällen

In manchen Situationen – etwa wenn sich der Ausschlag großflächig ausbreitet, das Immunsystem stark geschwächt ist oder Komplikationen auftreten – kann auch ein Krankenhausaufenthalt notwendig werden. Dort kann eine intensivere medizinische Betreuung helfen, den Verlauf besser zu kontrollieren und Folgeschäden zu vermeiden.

Deshalb gilt: Je früher eine Behandlung beginnt, desto besser lässt sich der Krankheitsverlauf beeinflussen.

Behandlung: Schnell handeln, Schmerzen lindern

Bei Verdacht auf Gürtelrose sollte unverzüglich ein Arzt aufgesucht werden. Die Behandlung umfasst in der Regel:

  • Virushemmende Medikamente (z. B. Aciclovir) – am wirksamsten, wenn sie innerhalb der ersten 72 Stunden nach Auftreten des Ausschlags eingenommen werden
  • Schmerzmittel, um die Lebensqualität aufrechtzuerhalten
  • Hautpflege, um Infektionen zu verhindern

Manchmal sind auch spezielle Schmerztherapien oder die stationäre Behandlung im Krankenhaus erforderlich, insbesondere bei schweren Verläufen.

Pflegekräfte und Angehörige sollten darauf achten, die Haut schonend zu behandeln, auf bequeme Kleidung zu achten und unterstützend auf Veränderungen des Befindens zu reagieren.

Vorbeugung: Schützen, bevor es weh tut

Heute gibt es eine sehr wirksame Impfung gegen Gürtelrose, die die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt für:

  • alle Menschen ab 60 Jahren,
  • sowie für Menschen ab 50 Jahren mit bestimmten chronischen Erkrankungen oder geschwächtem Immunsystem.

Die Impfung kann nicht nur den Ausbruch verhindern, sondern auch die Wahrscheinlichkeit schwerer Verläufe und anhaltender Nervenschmerzen deutlich senken.

Sprechen Sie mit Ihrem Hausarzt oder lassen Sie sich von uns beraten – gemeinsam finden wir den besten Weg, das Risiko zu minimieren.

Aufmerksam sein – und rechtzeitig handeln

Ob Sie selbst betroffen sind oder jemanden in Ihrem Umfeld unterstützen: Achten Sie auf Veränderungen und nehmen Sie Beschwerden ernst. Im Zweifel ist es immer sinnvoll, ärztlichen Rat einzuholen. 

Gürtelrose ist keine Kleinigkeit – aber mit der richtigen Vorsorge lässt sich viel verhindern. Je früher die Erkrankung erkannt und behandelt wird, desto besser lässt sich ein schwerer Verlauf vermeiden. Ein aufmerksamer Blick und ein offenes Gespräch mit der Hausärztin oder dem Hausarzt können dabei einen großen Unterschied machen.

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