Wir sind rund um die Uhr für Sie erreichbar!

Barrierefreies Wohnen: Worauf es ankommt und wer Sie unterstützt

Das eigene Zuhause ist mehr als nur ein Ort zum Wohnen – es ist ein Rückzugsraum, ein Ort voller Erinnerungen und Geborgenheit. Niemand gibt diesen vertrauten Raum gerne auf, auch wenn das Leben im Alter beschwerlicher wird. Doch oft sind es kleine Hürden, die den Alltag erschweren: eine zu hohe Stufe, ein enger Durchgang oder ein rutschiger Bodenbelag. Damit Ihr Zuhause weiterhin ein sicherer und komfortabler Ort bleibt, ist Barrierefreiheit entscheidend.

Doch wie kann ein Zuhause barrierefrei gestaltet werden? An wen können Sie sich wenden, und welche finanziellen Unterstützungen gibt es? Diese Fragen beantworten wir in unserer Blogserie zum Thema „Barrierefreies Wohnen im Alter“. In diesem ersten Teil geht es um die wichtigsten Aspekte der Barrierefreiheit, Anlaufstellen und Finanzierungsmöglichkeiten. In den kommenden Beiträgen beleuchten wir Sofortmaßnahmen nach einem Unfall sowie umfangreiche bauliche Veränderungen.

Was bedeutet Barrierefreiheit?

Das Gesetz zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen (Behindertengleichstellungsgesetz – BGG) definiert “Barrierefreiheit” in § 4 folgendermaßen:

„Barrierefrei sind bauliche und sonstige Anlagen, Verkehrsmittel, technische Gebrauchsgegenstände, Systeme der Informationsverarbeitung, akustische und visuelle Informationsquellen und Kommunikationseinrichtungen sowie andere gestaltete Lebensbereiche, wenn sie für Menschen mit Behinderungen in der allgemein üblichen Weise, ohne besondere Erschwernis und grundsätzlich ohne fremde Hilfe auffindbar, zugänglich und nutzbar sind. Hierbei ist die Nutzung behinderungsbedingt notwendiger Hilfsmittel zulässig.”

Quelle: https://www.gesetze-im-internet.de/bgg/

Barrieres Wohnen bedeutet, dass Wohnräume und Wegeführung so gestaltet sind, dass sie für alle Menschen – unabhängig von Alter oder körperlichen Einschränkungen – sicher und uneingeschränkt nutzbar sind. Für Pflegebedürftige bedeutet dies, dass sie weiterhin möglichst selbstständig in ihren eigenen vier Wänden leben können. Angehörige wiederum können darauf vertrauen, dass ihre Liebsten sich sicher bewegen und weniger auf intensive Hilfe angewiesen sind, wenn deren Wohnung barrierefrei ist.

Wichtige Aspekte der Barrierefreiheit

Barrierefreies Wohnen bedeutet, dass Räume und Wege ohne Hindernisse nutzbar sind. Das betrifft insbesondere:

  • Stufen und Schwellen: Treppen können durch Rampen oder Treppenlifte ersetzt werden.
  • Türbreiten: Eine Mindestbreite von 90 cm erleichtert den Zugang, besonders mit einem Rollator oder Rollstuhl.
  • Badezimmer: Eine bodengleiche Dusche, Haltegriffe und rutschfeste Böden erhöhen die Sicherheit.
  • Küchenanpassungen: Absenkbare Arbeitsplatten und leicht erreichbare Schränke erleichtern die Nutzung.
  • Beleuchtung und Kontraste: Eine gute Ausleuchtung und farbliche Kontraste verbessern die Orientierung.

Wer hilft bei der Planung?

Wenn Sie Ihr Zuhause anpassen möchten, stehen Ihnen verschiedene Anlaufstellen zur Verfügung:

  • Pflegekassen: Sie beraten zu möglichen Zuschüssen für Wohnraumanpassungen.
  • Wohnberatungsstellen: Hier erhalten Sie eine individuelle Beratung zu sinnvollen Maßnahmen.
  • Bauämter und Architekten: Sie helfen bei baulichen Veränderungen und Genehmigungen.

Finanzierung und Fördermöglichkeiten (Stand 2025)

Barrierefreies Wohnen kann mit einfachen Mitteln beginnen, doch manche Maßnahmen sind auch kostenintensiver. Gut zu wissen, dass es Unterstützungsmöglichkeiten durch verschiedene Stellen gibt:

  • Pflegekasse: Wenn ein Pflegegrad vorliegt, gibt es einen Zuschuss von bis zu 4.180 Euro pro Maßnahme.
  • KfW-Förderprogramme: Zuschüsse oder zinsgünstige Kredite für altersgerechtes Umbauen.
  • Landesförderungen: Je nach Bundesland gibt es zusätzliche Programme.
  • Steuerliche Vorteile: Barrierefreie Umbauten können als außergewöhnliche Belastungen steuerlich geltend gemacht werden.

Im nächsten Teil unserer Blogserie beschäftigen wir uns mit kurzfristigen Maßnahmen für ein barrierefreies Wohnen, die nach einer plötzlichen gesundheitlichen Einschränkung oder auch bei beginnender Pflegebedürftigkeit helfen.